Gestern nachmittag um kurz nach vier sind wir in Hanoi gelandet – eigentlich noch nicht lang her, gerade mal einen Tag und ein paar Stunden, aber seitdem sind so viele neue Eindrücke auf uns niedergeprasselt, dass es mir schon wie eine Ewigkeit vorkommt. Aber das war ja auch zu erwarten, schließlich ist es das erste Mal, dass wir in Asien sind, und trotz unserer gesammelten Weltreiseerfahrungen ist hier nochmal alles ganz anders und neu. Schon die Taxifahrt vom Flughafen zum Hotel war ein Abenteuer: Alles, was wir im Vorhinein über asiatische Verkehrsverhältnisse gehört hatten, wurde eindrucksvoll bestätigt. Es ist wirklich kaum zu glauben, wie viele Motorräder hier unterwegs sind. Und wie viele nebeneinander auf eine Spur passen. Und durch wie enge Lücken zwischen den Autos die sich quetschen können. Was ich vorher schon vermutet hatte, habe ich jetzt für mich selbst noch einmal bekräftigt: Ich werde hier ganz sicher NIE mit einem Motorradtaxi fahren, da gehe ich lieber zu Fuß, egal wie lange es dauert. Aber als Fußgänger haben wir erstaunlich wenig Probleme, bisher haben wir es über alle Straßen drübergeschafft. 😉
Zeitlich haben wir uns übrigens wieder ein gutes Stück an euch angenähert, wir sind jetzt nur noch sechs Stunden voraus. Also 12 Uhr mittags bei euch ist sechs Uhr abends bei uns, da können wir quasi gemeinsam beim Essen sitzen (wenn auch bei verschiedenen Essen). Gegessen haben wir schon zweimal in einer der typischen Garküchen auf der Straße, und es hat beide Male gut geschmeckt. Nur diese furchtbar kleinen Plastikstühle, auf die man sich zwängen muss, sind gewöhnungsbedürftig. Die Einheimischen haben damit keine Probleme. Vielleicht sind die alle gelenkiger als wir. Aber zu unserer Verteidigung: Wir sind auch einfach ein gutes Stück größer als der durchschnittliche Vietnamese (ja, sogar ich bin schon größer als die meisten, zumindest was die Frauen angeht).
Die nächsten Tage sind schon durchgeplant. Morgen machen wir einen Ausflug zur Parfümpagode, übermorgen geht’s dann auf eine zweitägige Tour in die Halong-Bucht östlich von Hanoi. Dabei übernachten wir auf dem Schiff, mit dem wir auch an der Küste entlangschippern. Quasi eine Minikreuzfahrt. 🙂 Beide Ausflüge sind übrigens absolute Touristenstandardausflüge, also mal sehen, wie voll das dann wird. Aber wir haben halt nur knapp drei Wochen hier. Das reicht für die wichtigsten Punkte, aber nicht, um groß was auf eigene Faust zu unternehmen.
Hoffentlich spielt das Wetter mit. Nordvietnam hat ja dank kalter Kontinentalluft aus China nicht Regen- und Trockenzeit, sondern Sommer und Winter, und jetzt ist gerade Winter. Es hat zwar tagsüber immerhin um die 17 Grad, aber der Himmel ist grau, es nieselt ab und zu und es weht ein kalter Wind. Nicht besonders schön und im Vergleich mit dem heißen Wetter in Australien ein ziemlich heftiger Wechsel. Wir mussten uns erst mal wieder daran gewöhnen, mit Regenjacke rumzulaufen, denn in Australien haben wir die kein einziges Mal aus dem Rucksack geholt. Aber wenigstens gibt es hier im Winter nicht so viele Mücken. Vietnam ist ja ein Risikoland für Malaria, und der beste Mückenschutz ohne chemische Mittel ist nun mal lange Kleidung. Die wiederum kann man viel besser tragen, wenn es kalt ist, also ist es eigentlich ganz toll, dass das Wetter schlecht ist. 😉 Wir haben jetzt auch brav unser Moskitonetz über’s Bett gehängt, das Flo dreieinhalb Monate ungenutzt im Rucksack rumgeschleppt hat (auch wenn wir bisher nur eine einzige Mücke im Zimmer entdeckt haben und die Begegnung äußerst negative Folgen hatte – für die Mücke).
Naja, vielleicht waren wir ja brav genug, um morgen und übermorgen mal ein bisschen Sonne abzubekommen. Blauer Himmel macht sich auf den Fotos einfach besser als grauer…
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