Juhu: Meine Klausuren sind endlich vorbei! Jetzt kann ich mein Versprechen einlösen und den Blog mit ein paar mehr Informationen füllen.
Auf dieser Seite werde ich euch nach und nach schildern, wie unsere Reise zu dem geworden ist, was sie jetzt ist. Wie sind wir überhaupt darauf gekommen, eine Weltreise zu machen? Was müssen wir bei der Organisation alles beachten? Diese und weitere Fragen, die ihr euch vielleicht stellt, versuche ich in den folgenden Abschnitten zu beantworten.
1) Wie alles begann…
2) Die Planung
3) Die Organisation
Am Anfang der ganzen Geschichte steht ein Buch, das Flos Mutter mir 2011 als Lektüre für unseren Mallorcaurlaub gegeben hatte: „Endlich weg – Über eine Weltreise zu zweit“ von Rüdiger Barth. Darin beschreibt der Journalist die viermonatige Reise, die er 2005/06 zusammen mit seiner Frau unternommen hatte. Ich lag also am Strand unter unserem Sonnenschirm, las von fremden Ländern und Kulturen und jeder Menge aufregender Erlebnisse und hatte immer mehr das Gefühl, in meinem bisherigen Leben etwas verpasst zu haben – sozusagen eine kleine Midlife-Crisis mit Anfang 20.
Dazu ein kleiner Rückblick: Ich wurde mit sechs Jahren eingeschult, absolvierte Grundschule und Gymnasium, ohne einmal sitzenzubleiben, und schloß meine Schulausbildung neunzehnjährig mit einem recht ansehlichen Abiturschnitt ab. Danach machte ich keinen langen Urlaub (geschweige denn ein Jahr Pause wie einige meiner Mitschüler), sondern arbeitete einen Sommer lang in einem Supermarkt und begann dann mein Psychologiestudium. Zum Zeitpunkt des Mallorcaurlaubs hatte ich zwar meinen Bachelor noch nicht abgeschlossen, aber auch hier deuteten die bisherigen Noten – ähnlich wie beim Abitur – auf einen guten Abschluss hin. Kurz gesagt ein perfekter Lebenslauf für die Bewerbungsunterlagen! Aber der Gedanke, dass es immer so weiter gehen würde, machte mir Angst: Nach dem Bachelor der Master, dann vielleicht noch der Doktortitel oder gleich der Einstieg ins Berufsleben und anschließend Schritt für Schritt die Karriereleiter nach oben. Genau das hatte ich eigentlich nie gewollt. (Im Ernst: Karriere war mir nie wichtig. Auf die Frage, was ich denn werden wolle, wäre meine ehrliche Antwort als Jugendliche „Hausfrau und Mutter“ gewesen. Aber das hätte natürlich niemand hören wollen.)
Je länger ich also das Buch las, desto dringender wurde mein Wunsch nach einer Auszeit. Einmal symbolisch „Stopp“ rufen und dem ewigen Leistungsdruck entkommen können, das wär’s! Als ich das erste Mal zu Flo sagte: „Lass uns auch eine Weltreise machen!“, war es trotz allem noch als Scherz gedacht. Und beim zweiten und dritten Mal vielleicht auch. Aber irgendwann hatte es sich in unseren Köpfen festgesetzt. Und wir merkten, dass es nicht nur jetzt sein könnte, sondern eigentlich sogar jetzt sein musste: Jetzt hatten wir noch problemlos die Möglichkeit, uns soviel Zeit zu nehmen. Jetzt konnten wir noch finanziell von Ermäßigungen für Studenten und junge Leute profitieren. Und schließlich war die Entscheidung gefällt: Wir reisen einmal um die Welt!
(Das reimt sich, und was sich reimt, ist gut, wie schon der Pumuckl wusste.)
Nachdem wir die Reise also fest beschlossen hatten, waren natürlich vor allem zwei Fragen essentiell: Wann fahren wir? Und wohin überhaupt?
Bei der Frage nach dem Wohin diente uns wieder das Buch von Rüdiger Barth als Anhaltspunkt. Falls ihr es mal lesen solltet (ich leihe es euch gerne, aber nur auf eure Verantwortung – es kann nämlich weitreichende Folgen haben…), werdet ihr merken, dass wir unsere Route teilweise stark an die im Buch angelehnt haben. Es hat oft einfach gut zu dem gepasst, was wir uns vorgestellt haben. Besser jedenfalls als die ganzen vorgefertigten Weltreiserouten, die Reiseveranstalter und -büros in Katalogen und im Internet anbieten. Hierzu seien kurz die fünf „Großen Entscheidungen“ der Planung zusammengefasst, die Herr Barth in seinem Buch beschreibt:
1. Vor allem auf der Südhalbkugel unterwegs sein
2. In Richtung Westen starten
(Die meisten fertigen Routen gehen übrigens nach Osten, was zumindest im Hinblick auf den deutlich schlimmeren Jetlag unverständlich ist.)
3. Kuba umkurven
(Ja, auch wir mussten die Erfahrung machen, dass Kuba sich anscheinend nicht mit einer Weltreise vereinbaren lässt.)
4. Afrika umkurven
(wird sonst einfach zu viel)
5. Es tun.
Das Buchkapitel zur Planung habe ich mittlerweile zigmal gelesen und „Es tun“ wurde zu einer Art Mantra für mich. Ohne diesen Schritt kann man keine Weltreise machen! Nicht immer nur nachdenken, nicht immer abwägen, ob dies oder das besser wäre, denn so kommt am Ende nichts dabei heraus. Man muss es tun. Punkt.
Bei der Frage nach dem Wann hatten wir ursprünglich eine sehr gute Lösung: Im Winter 2012 sollte es sein, denn wenn alles nach Plan gelaufen wäre, hätten wir beide im Herbst 2012 unser Studium abgeschlossen. Und ein Semester zwischen Bachelor und Master oder Festanstellung auszusetzen wäre kein Problem gewesen. Im Grunde hatten wir den Besuch im Reisebüro, um die Flüge zu buchen, schon fest geplant, warteten nur noch das Ergebnis einer Klausur von Flo ab. Nun, ihr ahnt es schon…
Die Klausur war nicht bestanden. Er konnte damit sein Studium nicht rechtzeitig abschließen.
Daraufhin folgte eine Zeit voller Streit, Tränen, Enttäuschung, Wut – kurz gesagt eine schwierige Zeit. Es war vor allem für mich sehr schwer, mich (vorerst) von unserer Weltreise zu verabschieden, denn ich wurde planmäßig mit meinem Bachelor fertig und konnte doch nicht wegfahren. Kurz überlegte ich tatsächlich, alleine zu fahren, aber wirklich nur ganz kurz, denn das würde ich mich niemals wirklich trauen.
Nach einer Weile war die schlechte Nachricht verarbeitet und wir versuchten, das Beste daraus zu machen. (Ich schaffe es glücklicherweise meistens, auch in negativen Dingen einen Sinn zu sehen, und glaube auch hier fest daran, dass es eben so sein sollte und dass alles so, wie es läuft, richtig läuft.) Wir verschoben also die Reise kurzerhand um ein Jahr. Flo wird jetzt wie ursprünglich geplant direkt vor der Reise mit seinem Bachelor fertig und ich habe dank meines flexiblen Studiums an der Fernuniversität (das ich vielleicht auch ein klitzekleines bisschen aus diesem Grund ausgewählt habe) keine Probleme, ein Semester zu pausieren. Das Wintersemester 2013/14 wird unser „Weltreisesemester“ sein!
Nachdem die zwei großen Fragen „wann“ und „wohin“ im Groben geklärt waren und wir uns diesmal auch sicher sein konnten, das es klappen wird (zumindest so sicher, wie man sich eben sein kann), ging es an die Feinplanung. Jedes Detail will ich hier natürlich nicht aufzählen, aber ich denke, auch die Zusammenfassung lässt schon das zeitliche und organisatorische Ausmaß erahnen, das so eine Weltreiseplanung mit sich bringt.
Flüge
Ursprünglich wollten auch wir mit einem der berühmten „Round-the-world-Tickets“ fliegen. Bei STA-Travel, einem auf Jugendliche/junge Erwachsene und Weltreisen spezialisierten Reisebüro (wie passend, nicht?), erfuhren wir dann aber, dass wir mit individuell gebuchten Flügen dank Jugend- und Studententarifen günstiger wegkommen und auch noch mehr Freiheit beim Buchen haben. Also kein RTW-Ticket nehmen, sondern selber zusammenbasteln. Auch gut.
Die anfangs von Flo favorisierte Reiseart „Einfach mal losziehen und spontan entscheiden, wo es als nächstes hingeht“ war allein schon deshalb nicht realisierbar, weil die meisten Länder, die wir bereisen wollen, schon bei der Einreise ein gültiges Weiterreiseticket verlangen. (Nach dem Motto: Du darfst zwar rein, aber wir wollen sicher sein, dass du auch wieder rausgehst.) Abgesehen davon hätte mir diese Art zu reisen auch überhaupt nicht gepasst, weil ich glaube, dass man viel mehr von einem Land hat, wenn man sich darauf vorbereiten kann. Und das geht nur, wenn ich im Vorhinein schon weiß, wo ich hinfahre. Also geben uns jetzt quasi als Kompromiss die bereits gebuchten Flüge einen Reiserahmen, in dem aber wir immer noch viel Platz für spontane Entscheidungen haben (s. auch „Die Reise“). Nur der erste Teil der Reise von Salvador bis Santiago de Chile ist tatsächlich schon komplett mit Unterkünften, Transporten und Ausflügen/Besichtigungen gebucht, da wir hier aufgrund der sprachlichen Schwierigkeiten und der leider doch vielerorts erhöhten Kriminalität einfach auf Nummer sicher gehen wollten. Außerdem war uns ein „sanfter“ Einstieg ins Reisen ehrlich gesagt lieber als der sofortige Sprung ins kalte Wasser. Die geborenen Abenteurer sind wir eben doch nicht… 😉
Ausrüstung
Viele, die von unserer Reise hören, können sich gar nicht vorstellen, für fünf Monate nur das nutzen zu können, was man dabei hat. Ehrlich gesagt – ich mir auch nicht! Aber irgendwie wird es wohl gehen (müssen). Jeder von uns hat einen großen Rucksack, Flo mit 70 Litern, ich mit 80. Der Clou bei meinem ist allerdings, dass es kein reiner Rucksack ist, sondern eine Mischung aus Rollkoffer und Rucksack. Soll heißen, ich kann ihn – wann immer möglich – ziehen und muss ihn nur bei extrem schlechten Straßenverhältnissen (oder bei nicht vorhandenen Straßen…) auf dem Rücken tragen. Genial, oder? Ich liebe ihn jetzt schon! 🙂 Tja, und in diese Rucksäcke kommt dann alles, was wir für fünf Monate brauchen. Das bedeutet natürlich, dass wir sowohl bei Volumen als auch Gewicht sparen müssen, wo es nur geht. Deshalb haben wir uns in den einschlägigen Outdoorläden ordentlich mit Funktionskleidung eingedeckt – leicht, schnelltrocknend, bügelfrei. Dabei gibt es die Hosen (bevorzugt Zip, damit man lange und kurze Hose in einem hat) wahlweise sandfarben oder dunkelgrau und die Blusen bzw. Hemden grundsätzlich kariert! Zwar in verschiedenen Farbkombis, aber immer kariert, kariert, kariert! Na ja, wir wollten ja keinen Schönheitswettbewerb gewinnen… Natürlich nehmen wir aber nicht für fünf Monate Klamotten mit, sondern waschen unterwegs, wann immer es geht. Wir werden wohl vier Hosen (lange und kurze), fünf oder sechs Blusen/Hemden (auch lange und kurze) und Unterwäsche und Socken für etwa eine Woche dabei haben, dazu Fleece- und Regenjacke, Badekleidung und drei Paar Schuhe (feste Wanderschuhe/Sandalen/Flip Flops als Badelatschen und Hausschuhersatz). Bei dieser Vorstellung muss ich schon schlucken, denn wie wohl die meisten bin ich es gewohnt, mich aus einem vollen Kleiderschrank zu bedienen und für jedes Wetter genügend passende Sachen griffbereit zu haben. Aber darum geht’s ja auch bei der Reise: Raus aus dem Gewohnten und rein ins Unbekannte!
Neben der Kleidung muss aber noch jede Menge anderes Zeug mit in den Rucksack: Hygieneartikel, Medikamente, Reiseführer und andere Bücher, Dokumente, elektronische Geräte (Digitalkamera, Videokamera, Tablet – ich will ja schließlich ordentlich bloggen können ;-)), dünne Schlafsäcke (sog. Inletts), ein Moskitonetz und allerhand Kleinkram wie z.B. Wäscheleine, Nähzeug usw. Uff!
Impfungen
Ein weiterer wichtiger Punkt, der gegen die „Ich entscheide heute, in welchem Land ich morgen sein werde“-Methode spricht, sind die Impfungen. Denn z.B. die Gelbfieberimpfung ist sogar als Einreisebedingung in vielen Ländern vorgeschrieben – allerdings seltsamerweise nur, wenn man aus einem Gelbfieberland kommt. In ein Gelbfieberland einreisen geht auch ohne Impfung, wenn man vorher in keinem war. Nicht sehr sinnvoll, aber was soll’s. Wir lassen uns natürlich vorrangig zu unserem eigenen Schutz impfen und nicht wegen irgendwelcher Vorschriften. Also haben wir uns für eine ganze Palette an Reiseimpfungen entschieden: Gelbfieber, Hepatitis A und B, Tollwut, dazu bei mir eine Auffrischung der Standardimpfungen Diphterie, Tetanus, Polio, Pertussis und FSME. Bei Masern (gerade auch in Deutschland wieder aktuell!), Mumps und Röteln ist unser Impfschutz schon ausreichend. Auf die Impfungen gegen Japanische Enzephalitis und Typhus haben wir dagegen verzichtet. Bei ersterem ist das Risiko zu erkranken für unsere Reise erfreulicherweise sehr gering, bei zweiterem bietet auch die Impfung nur einen etwa siebzigprozentigen Schutz. Soll heißen, aufpassen muss man trotzdem genauso, also bringt die Impfung nicht besonders viel.
Insgesamt ganz schön viele Spritzen, ganz schön viele Schmerzen im Arm – und ganz schön viel Geld! Allein die Tollwutimpfung, die aus drei Spritzen besteht, kostet stolze 190 Euro pro Person! Da Tollwut aber bei Ausbruch immer tödlich verläuft, finden wir es doch besser, im Zweifelsfall 190 Euro ärmer zu leben als 190 Euro reicher zu sterben…
Gegen Malaria, das Schreckgespenst jedes Fernreisenden, gibt es ja leider noch keine Impfung. Hier hilft nur ein sorgfältiger Mückenschutz durch entsprechende Kleidung, Sprays, Moskitonetz usw. und für den Notfall ein Stand-by-Medikament, das wir aus Deutschland mitnehmen werden. Mückenschutz ist aber sowieso immer angebracht, denn auch Denguefieber und die oben erwähnte Japanische Enzephalitis werden durch Mücken übertragen. Die sind netterweise auch noch teilweise tagsüber und teilweise nachts aktiv, so dass wir wirklich rund um die Uhr beschäftigt sind. Soll ich euch was sagen – ich hasse Mücken!!
Visa
Dieser Punkt gestaltete sich zum Glück größtenteils weniger kompliziert als vorher befürchtet. In den meisten Ländern, die wir besuchen, erhält man bei der Einreise ein Touristenvisum für eine bestimmte Dauer. Für Australien braucht man ein vorher beantragtes Visum, das geht aber ganz einfach übers Internet und kostet auch nichts. Vorbildlich! Das genaue Gegenteil ist da Vietnam. Für das vietnamesische Visum hatten wir zwei Möglichkeiten: Entweder über diverse Anbieter im Internet bestellen und hoffen, dass man keinen Betrüger erwischt hat und das Visum bei der Einreise auch wirklich vorliegt – unserer Meinung nach nicht besonders attraktiv. Vor allem, weil die Preise für Internetvisa in den letzten Jahren offenbar kräftig gestiegen sind und daher auch die Preisersparnisse kaum noch als Argument dafür sprechen können. Oder das Visum bei der vietnamesischen Botschaft in Berlin bestellen. Dafür muss man seinen Reisepass, ein Formular und die Visumsgebühr von derzeit 75 Euro für ein 30-Tage-Visum hinschicken. Allerdings sitzen in der Botschaft anscheinend lauter Scherzkekse, denn die Gebühr wollen sie als Bargeld oder Verrechnungsscheck. Ja, richtig gelesen: Nix Onlineüberweisung, Verrechnungsscheck! Meine Bank hat die überhaupt nicht mehr vorrätig! Nun ja, warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht, nicht wahr? Ähnlich kurios ist auch die USA, denn die verlangen für unseren Transitaufenthalt in Los Angeles (aus Panama kommen, fünfeinhalb Stunden warten, nach Nadi weiterfliegen) tatsächlich eine Einreisegenehmigung! Kann zwar recht problemlos im Internet beantragt werden, ist aber trotzdem Aufwand und kostet immerhin 14 Dollar. Nur dafür, dass wir ein paar Stunden im Flughafen rumsitzen dürfen… Ein besonderes Schmankerl zum Schluss wird Kambodscha sein, denn dafür können wir noch gar kein Visum beantragen, weil es ab Ausstellung nur drei Monate gültig ist. Hmpf. Also müssen wir entweder unterwegs eine kambodschanische Botschaft auftreiben oder zu einem der wenigen Grenzübergänge fahren, an dem man direkt ein Visum bekommt. Beides nicht so toll. Aber wie sagte schon Karl Valentin? Schwer ist leicht was!
Finanzierung
Eine Frage, die sich sicher die meisten von euch stellen, auch wenn viele sie nicht aussprechen: Wieviel kostet denn so eine Reise und woher haben die das Geld dazu? Nun, über Geld spricht man ja angeblich nicht, aber wir sehen da eigentlich kein Problem. Es ist schließlich nichts Geheimes oder Verwerfliches dabei. Kurz gesagt: Wir rechnen pro Person mit 10.000 bis 12.000 Euro Gesamtkosten (Flüge, Unterkünfte, Transportmittel, Versicherungen, Essen, Hygieneartikel, dazu die schon vorher getätigten Ausgaben für Impfungen, Visa, Ausrüstung etc.). Bevor ihr jetzt aufschreit ob der großen Summe, hier ein kleiner Vergleich: Die meisten von euch finden es vermutlich völlig normal, dass man mit 17 oder 18 den Führerschein macht, sich ein kleines Auto kauft – gerne gebraucht – und ab da mit dem Auto durch die Gegend fährt. Und jetzt rechnet mal kurz, wie viel so ein Auto pro Jahr kostet… Aha, siehe da: Unsere Weltreise kostet uns nicht mehr, vermutlich sogar weniger als das, was für ein Auto seit unserem 18. Geburtstag (also seit fünf bzw. sechs Jahren) angefallen wäre!
Natürlich ist das Geld für die Reise nicht vom Himmel gefallen. Unsere Ersparnisse sind buchstäblich das Ergebnis jahrelangen Sparens – schon während der Schule und während des gesamten Studiums nebenbei gearbeitet, kein Auto, keine Markenklamotten, nur in Ausnahmen teure Aktivitäten und nur zu besonderen Anlässen ein Restaurantbesuch. Das klingt langweilig und mühselig. Und manchmal war es das auch. Aber wir sind beide von Natur aus sparsam und kommen deshalb meist gut damit zurecht, nicht von allem das tollste zu haben. Jetzt können wir uns dafür mit etwas wirklich Außergewöhnlichem belohnen. Und ich finde, wir haben es uns verdient! Also bitte keine Missgunst, denn man muss nicht nur die tolle Reise sehen, die fast jeder auch gerne machen würde, sondern auch den jahrelangen Verzicht im Vorfeld, zu dem vermutlich gar nicht mehr so viele bereit wären.
Weil wir es aber mit Sparen allein trotzdem nicht geschafft hätten (zumindest nicht so früh), ist es nun abschließend an der Zeit, Danke an viele Menschen zu sagen, die uns unterstützt haben:
Danke an alle Schenker für zahlreiche großzügige Geschenke (ob Bargeld, Gebrauchsgegenstände oder „Luxusartikel“) nicht nur zu Weihnachten und Geburtstagen, sondern manchmal auch einfach so, und nicht von Millionären, sondern von ganz normalen Menschen, die es selbst nicht allzu üppig haben!
Danke an alle Autobesitzer, die uns immer wieder ihr Auto leihen oder uns irgendwohin mitnehmen bzw. von dort abholen! Denn natürlich geht das Leben auch ohne Auto, wenn man zwei oder drei Milchpackungen mit dem Fahrrad nach Hause fährt, aber leicher geht es, wenn man gleich einen ganzen 12er-Karton Milch mit dem Auto nach Hause fahren kann. Wir kennen beides und wissen daher die zweite Variante sehr zu schätzen!
Danke an alle Köche für die vielen Einladungen zum Essen, bei denen wir oft Leckereien aufgetischt bekommen, die wir uns selbst nicht leisten können oder wollen oder die für zwei Personen einfach nicht machbar wären. Wer ab und zu so verwöhnt wird, braucht gar keine Restaurantbesuche mehr!
Danke an alle Ohren, die uns zugehört haben, alle Gehirne, die für uns nachgedacht haben, alle Münder, die uns Mut zugesprochen haben und alle Hände, die mit angepackt haben auf dem langen Weg zu unserer Reise! Ihr habt alle mitgebaut an unserem großen Traum! 🙂