Es war doch nur eine Straße!

Auf dem Weg zum Meer irgendwo zwischen Melbourne und Mornington Peninsula sind wir heute an einer Abzweigung vorbeigerauscht, die meine Aufmerksamkeit erregt hat. Auf dem Straßenschild stand: „Baden Powell Dr.“ In diesem Fall steht „Dr.“ nicht für Doktor (denn der liebe Herr Baden-Powell war zwar Lord aber hat soweit ich weiß nicht promoviert), sondern für “ Drive“. Leider konnten wir nicht anhalten um ein Foto zu machen, weil wir auf dem Highway waren.

Für alle die sich jetzt fragen, warum gerade diese Straße unter den Millionen anderen Straßen so besonders ist: Lord Robert Baden-Powell war der Gründer der Pfadfinderbewegung. Mehr muss ich dazu wohl nicht sagen…

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Hitzewelle

Ja, ich hatte im letzten Beitrag noch geschrieben, dass es gar nicht so heiß ist wie befürchtet und nachts sogar ziemlich kalt. Man könnte sagen, die Situation hat sich geändert… Eine Hitzewelle hat die Region um Melbourne überrollt und sorgt für Temperaturen über 40 Grad! Gestern „durften“ wir einen der heißesten Tage erleben, die Melbourne je gesehen hat – Spitzenwert 43 Grad! Dazu ein heißer Wind, als ob uns jemand einen Fön direkt ins Gesicht halten würde. Dank der warnenden Wetterfrösche in der Heimat waren wir zwar darauf vorbereitet, aber schöner ist es deshalb trotzdem nicht. Gestern nachmittag waren wir völlig geplättet, ich hatte richtige Kreislaufprobleme und bin nur noch im Camper gelegen, weil ich Angst hatte, umzufallen. Leider funktioniert die Klimaanlage in unserem Camper nur, wenn der Motor läuft, was wir natürlich nicht die ganze Zeit machen können. Dank eines Eimers Wasser für die Füße und nasser Tücher auf dem Kopf haben wir’s aber irgendwie überstanden. Und immerhin mussten wir nicht Tennis spielen wie die bemitleidenswerten Teilnehmer der Australian Open, die momentan in Melbourne stattfinden. Ich hab heute einen Zeitungsbericht über einen Tennisspieler gelesen, der während des Spiels Halluzinationen bekommen und plötzlich Snoopy vor sich gesehen hat. Aber auch die Ballkinder und die Zuschauer sind reihenweise umgekippt. Völlig unverantwortlich, die Spiele bei diesen Bedingungen stattfinden zu lassen!
Der Campingplatz, auf dem wir uns vorerst einquartiert haben, weil wir bei dieser extremen Hitze durchgehend Strom für den Kühlschrank brauchen, liegt 18 Kilometer vom Melbourner Stadtzentrum entfernt. Heute sind wir mit der Metro in die Stadt reingefahren und haben zumindest ein wenig Sightseeing gemacht. Es war aber aus zwei Gründen erträglich: Erstens war es heute mit „nur noch“ 39 Grad etwas kühler und vor allem bewölkt, was unheimlich viel ausmacht, und zweitens hat Melbourne ganz viele tolle Geschäfte mit Klimaanlage. 😀 Auf Abkühlung müssen wir aber leider noch zwei Tage warten, morgen und übermorgen werden es nochmal um die 40 Grad. Aber dann kommt die Kältewelle! Dann kühlt es nämlich schlagartig auf 23 Grad ab! Sagt der Wetterbericht hier und wir klammern uns fest daran und zählen die Stunden, bis es soweit ist. Jetzt hoffen wir erstmal auf eine etwas kühlere Nacht als gestern, als es zuerst kühler zu werden schien, bevor mitten in der Nacht ein heißer Sturm über den Campingplatz gefegt ist (Stichwort Fön), der jede Abkühlung verhindert hat. Ihr könnt euch vorstellen, wie erholsam die Nacht war, denn wie gesagt, wir haben keine Klimaanlage. Immerhin hatten wir nicht vor, ins Northern Territory zu fahren. Da sollen es morgen 56 Grad werden…

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Kängurus!!

Von Sydney aus sind wir nun Richtung Melbourne unterwegs – 1000 km immer auf dem Highway No.1 an der Küste entlang, vom Bundesstaat New South Wales in den Bundesstaat Victoria. Wusstet ihr, dass Australien 21mal so groß wie Deutschland ist, aber nur 20 Millionen Einwohner hat? Das bedeutet: Viiiiel freies Land ohne ein einziges Haus und höchstens mal mit ein paar Kühen. Sogar an der sogenannten „dicht besiedelten“ Ost- und Südostküste gibt es nicht wirklich viele Städte. Die Menschen ballen sich in Sydney, Melbourne und vielleicht noch Canberra zusammen, das war’s. Daher sehen wir auf unseren Fahrten auch hauptsächlich Eukalyptuswälder und Stoppelfelder. (Das reimt sich immerhin.) Wir schauen, dass wir immer abwechselnd auf richtigen Campingplätzen und kostenlosen Rastplätzen übernachten, so sparen wir uns Geld. Und es reicht, wenn wir alle zwei Tage einen Stromanschluss zum Batterieaufladen haben, wir brauchen nicht so viel Strom. An den Tagen ohne externen Strom gehen wir einfach ins Bett, wenn es dunkel wird. 😉 Auf den Rastplätzen gibt es normalerweise Toiletten und zumindest einfache Waschmöglichkeiten, einen kleinen Herd haben wir eh mit drin, also alles da, was man braucht. Am ersten Abend haben wir allerdings gleich einen Rastplatz erwischt, wo um neun die Toilette zugeschlossen wurde. Da hilft dann nur noch der Busch… Allgemein ist es nicht so heiß wie befürchtet, vor allem die Nächte sind erstaunlich kühl. Ich dachte ja, wir schwitzen vier Wochen lang durchgehend, aber tagsüber ist es recht erträglich und nachts brauchen wir sogar die dicken Schlafsäcke, weil es im Auto so stark abkühlt. Aber klar, besser so als andersrum.
Gestern waren wir am Pebbly Beach, an den laut meinem Reiseführer Kängurus (von den Aussies liebevoll „roos“ genannt) kommen und sogar schwimmen gehen. Ich wollte also unbedingt dahin, schließlich sind meine beiden großen Ziele in Australien „Kängurus sehen“ und „Koalabären sehen“. Als wir dorthin kamen, sahen wir auch gleich zwei Kängurus in einiger Entfernung grasen, eines davon hatte sogar ein Junges im Beutel. Als sie uns bemerkten, hüpften sie auf uns zu (das arme Junge bekam bei jedem Aufsetzen einen ordentlichen Nasenstüber), wir wichen ihnen aber aus, weil wir die Warnschilder vom Eingang noch im Kopf hatten: Vorsicht, Kängurus sind Wildtiere, haben lange Krallen usw. Später sahen wir aber eine Gruppe von drei Kängurus und doppelt soviele Touristen außenrum. Und manche von den Touristen gingen zu den Kängurus und streichelten sie! Von wegen Wildtiere, die Kängurus hier waren ganz offensichtlich zahm! Irgendwann juckte es uns doch zu sehr, wir gingen auch zu einem der Kängurus hin – es war das kleinste, noch ein Junges – und streichelten es. Es hatte noch ein ganz weiches Babyfell, im Gegensatz zu den anderen, die deutlich struppiger aussahen. Irgendwann kniete ich so vor dem Känguru, dass mein Schatten direkt drauf fiel, und das gefiel ihm anscheinend, denn es legte sich direkt vor meine Füße und streckte sich der Länge nach aus. Wenn ich es am Hals kraulte, schmiegte es sich sogar an meine Hand wie eine Katze. Ehrlich, genau so war’s, wir haben Beweisfotos! Ins Wasser ist allerdings keines der Kängurus gegangen. Es war aber auch recht windig, vielleicht war’s ihnen zu kalt.
Und heute, in dem schönen Badeort Lakes Entrance, hat es dann auch mit dem Baden geklappt. Wobei richtiges Schwimmen wegen der starken Wellen nicht möglich war, aber Sich-gegen-die-Wellen-schmeißen ist eh viel lustiger. 😉 Die ersten Tage Australien waren also schon mal recht aufregend. Jetzt werde ich verstärkt die Mission „Koalabär“ angehen. Westlich von Melbourne gibt es einen Nationalpark, in dem man angeblich Koalabären sehen kann. Da werden wir hinfahren.
Morgen sind wir übrigens genau drei Monate unterwegs. Und in nicht mal zwei Monaten sind wir schon wieder zuhause. So schnell kann’s gehen.

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Los geht’s in Down under

Wir sind gestern gut in Sydney angekommen. Zur Begrüßung hat es erwartungsgemäß ein bisschen geregnet, so wie eigentlich bisher in jeder größeren Stadt von Rio bis Auckland. Jetzt holen wir gleich unseren Campervan ab und fahren los Richtung Melbourne. Ich hoffe, das Wetter wird dann südlich von Sydney besser, weil ich mich eigentlich noch auf ein paar Badetage gefreut habe. Aber die Wahrscheinlichkeit ist ja zum Glück recht hoch. 🙂

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Fünf Wochen Neuseeland – die Bilanz

Neuseeland war uns ja im Vorfeld der Reise besonders wichtig. Weil es so furchtbar weit weg ist, dass wir nicht wissen, ob wir da nochmal hinkommen. Weil es so schön sein soll. Und weil sowieso jeder gerne mal dorthin fahren würde. Also haben wir uns dafür den längsten Zeitabschnitt auf unserer Reise genommen – fünf lange Wochen. Und jetzt? Jetzt waren die fünf Wochen plötzlich sehr kurz für all das, was wir sehen wollten, und sind tatsächlich schon wieder vorbei. Heute geben wir unseren Mietwagen ab und fliegen von Christchurch nach Sydney.
Wie war jetzt also dieses Neuseeland? Landschaftlich wunderschön und unglaublich vielfältig. Wie oft haben wir gesagt: Oh, das sieht ja aus wie in Schweden. In Griechenland. In Brasilien. Auf Fiji. Und ich weiß nicht mehr wo überall noch. So viele Arten von Landschaften auf so engem Raum, innerhalb von ein paar Stunden kann man quasi durch die ganze Welt fahren. Das war wirklich faszinierend. Ihr habt ja die Fotos gesehen und könnt hoffentlich nachvollziehen, was ich meine. Auch die vielen Tiere, die wir zum Teil ganz aus der Nähe sehen konnten, haben uns sehr beeindruckt.
Es gab aber auch Dinge, die nicht so toll waren. Zum einen wird das Land regelrecht überschwemmt von Backpackern und „Work & Travel“-Reisenden. Besonders von deutschen. Ich kann mich an kein Hostel erinnern, in dem nicht mindestens die Hälfte der Gäste Deutsche waren, meist eher dreiviertel oder noch mehr. Es lohnt sich daher eigentlich gar nicht, die Leute auf Englisch anzusprechen, weil man mit Deutsch einfach eine höhere Trefferquote hat. Wir sind mittlerweile auch ganz gut darin, Deutsche an ihrem deutschen Englisch zu erkennen, denn leider können viele hier nicht besonders gut Englisch, zumindest was die Aussprache angeht (Stichwort „th“). Natürlich können wir uns da im Grunde nicht beschweren, denn wir sind ja genauso deutsche Backpacker, aber es ist trotzdem nervig. Die vielen Touristen treiben aber auch die Preise extrem in die Höhe. Wir haben mit einem älteren Ehepaar aus Holland gesprochen, das vor acht Jahren schon mal da war. Sie waren entsetzt darüber, wie teuer alles geworden ist: Unterkunft, Essen, Benzin – alles mindestens verdoppelt! Und meinten dann erstaunlich gut gelaunt, dass sie vermutlich völlig pleite wieder nach Hause kommen würden… Dass es nicht mehr so schön einfach ist wie früher, merken auch die ganzen Work&Traveller. Wir haben mehrmals mitbekommen, dass sie über die schlechte Bezahlung und die Schwierigkeit, überhaupt einen Job zu finden, geschimpft haben und sagten, dass sie lieber in Deutschland noch mehr hätten arbeiten sollen.
Ein zweiter Punkt, der uns negativ aufgefallen ist, ist die übermäßige Betonung der „ursprünglichen“ Flora und Fauna Neuseelands. Die Neuseeländer lieben ja z.B. ihren Kiwi über alles, diesen flugunfähigen nachtaktiven Vogel, der am Boden nach Insekten stochert und sich dabei immer wieder den Dreck aus den Nasenlöchern (am Schnabel!) blasen muss. Leider ist der Kiwi durch eingeschleppte Fressfeinde stark bedroht. Vor allem das Oppossum ist Neuseelands Staatsfeind Nr. 1, weshalb es gnadenlos gejagt und vergiftet wird. Wir haben den dringenden Verdacht, dass auch die vielen matschigen Oppossums auf der Straße nicht alle ausversehen überfahren wurden… Es gibt sogar Kleidung aus Oppossumfasern, mit dem unglaublichen Slogan „Wear a possum, save a kiwi!“. Hallo? Neutral betrachtet war es einfach eine evolutionär saudumme Idee von diesem Vogel, seine Flügel wegzuentwickeln, ohne sich geeignete Verteidigungsinstrumente anzuentwickeln. Da kann doch das Oppossum nichts dafür! Und das gleiche wird auch mit anderen Tieren gemacht und sogar mit Pflanzen, die angeblich einheimische Pflanzen verdrängen. Das ist kein Naturschutz mehr, das ist der Evolution ins Handwerk pfuschen. Bei jeder kleinen Wanderung kommt man an Fallen vorbei, in manchen Gebieten wird auch großflächig Gift verteilt oder sogar per Hubschrauber versprüht. Einmal haben wir an einem öffentlich zugänglichen Campingplatz angehalten und wollten dort etwas spazieren gehen, wurden aber von Giftwarnschildern davon abgehalten. Wer kommt bitte auf die bescheuerte Idee, auf einem CAMPINGPLATZ Gift zu versprühen, ohne ihn zumindest vorübergehend zu sperren? Ihr merkt schon, es hat uns irgendwann ziemlich aufgeregt und zwischenzeitlich den positiven Eindruck von Neuseeland stark getrübt.
Aber insgesamt überwiegt das Positive doch und wir sind sehr dankbar für die Zeit hier. Zwei Tipps hab ich noch für alle, die auch sowas wie wir machen wollen. Erstens: Holt euch am besten schon im Vorfeld die BBH-Karte für 45 Dollar. BBH ist eine Art neuseeländischer Jugendherbergsverband und mit der Karte bekommt man bei jeder Übernachtung in einem BBH-Hostel 3 Dollar Ermäßigung. Wir dachten am Anfang, es würde sich für uns nicht lohnen, weil wir ja durch den deutschen Jugendherbergsverband schon YHA-Mitglieder sind. Leider gibt es aber viel weniger YHA- als BBH-Hostels und dann sind die oft trotz Ermäßigung noch teurer als andere Hostels ohne Ermäßigung. Wir waren also meistens in BBH-Hostels und hätten im Nachhinein die Karte gut gebrauchen können, vor allem, weil man damit auch bei vielen Attraktionen noch Ermäßigungen bekommt. Zweitens: Wann immer ihr einen Pak’nSafe findet, geht dort einkaufen. Es ist einfach deutlich günstiger als in anderen Supermärkten. Die zwei größten Ketten in Neuseeland sind New World und Countdown, aber das preisliche Verhältnis von denen zum Pak’n’Safe ist wie bei uns Tengelmann zu Aldi. Wir waren ja fast jeden Tag einkaufen, weil wir nicht viel mitnehmen konnten, und kennen uns mittlerweile ziemlich gut in den Angeboten von allen drei Ketten aus, aber wir waren immer dankbar für einen Pak’n’Safe, weil es dann zumindest nicht ganz so teuer war.
Und jetzt, nach so vielen Nächten in verschiedenen Betten – vom Stockbett im Fünfer-Schlafsaal bis zum Doppelbett im eigenen Studio mit Bad und Küchenzeile, meistens (aber leider nicht immer) ohne die berüchtigten „bed bugs“ – heißt es also Abschied nehmen von diesem großen kleinen Land. Aber wie sagt der Neuseeländer doch bei jeder Gelegenheit: „No worries!“ – „Passt scho‘!“

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Fotos fertig

So, jetzt hab ich auch noch die neuesten Fotos hochgeladen und das Inhaltsverzeichnis des Fotoalbums aktualisiert.
Kurz zur Erklärung der Fotos: Die Moeraki Boulders sind ein Stück nördlich von Dunedin an der Ostküste zu finden. Auch bei diesen zum Teil riesengroßen und tonnenschweren Steinkugeln ist nicht wirklich geklärt, wie sie entstanden sind. Sehr spannend, kaum zu glauben, dass es in unserer so durchforschten Welt doch noch so viele Geheimnisse gibt. Flos Theorie ist ja, dass es chinesische Kanonenkugeln sind, die mit Pulver gefüllt waren und von Schiffen aus mit riesigen Katapulten an Land geworfen wurden. 🙂
Und das kleine Steinhaus am Lake Tekapo ist die „Church of the good shepherd“, eine Kapelle zum Gedenken an die vielen Hirten in dieser Gegend. Deshalb auch die Bronzestatue eines Hirtenhundes, die ihr auf dem einen Foto hinter Flo erkennen könnt. 😉 Warum genau diese kleine Kapelle so berühmt geworden ist, weiß ich jetzt auch nicht so genau. Vielleicht einfach nur wegen ihres Panoramafensters hinter dem Altar, aus dem jeder Tourist standardmäßig einmal rausfotografiert (ich auch). Das scheint aber niemanden dort zu stören, im Gegenteil, es werden in der Kapelle sogar Postkarten mit genau diesem Motiv verkauft. Wir hatten übrigens Glück, denn der Himmel war zuerst bewölkt. Dann kam aber doch die Sonne raus, und nur bei Sonne ist der Lake Tekapo so herrlich blau.

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Weihnachten bis jetzt im Schnelldurchlauf

Wie schon erwähnt hatten wir in den letzten Tagen kaum Zugang zum Internet, weshalb sich natürlich sowohl Fotos als auch erwähnenswerte Erlebnisse angestaut haben. Einen Teil der Fotos hab ich jetzt hochgeladen. Da es aber mittlerweile schon nach ein Uhr nachts ist, schreibe ich nur noch diesen Beitrag als Ergänzung und hoffe, die restlichen Fotos bald nachliefern zu können.

Wenn ihr die Fotos vom Abel Tasman Nationalpark seht: Nein, ich habe nicht ausversehen nochmal Fotos von Fiji hochgeladen, das ist wirklich Neuseeland! Und genau für seine goldgelben Strände und strahlend blauen Buchten ist der Abel Tasman auch so berühmt. Er gilt als einer der schönsten Nationalparks Neuseelands und ist der einzige direkt an der Küste. Es gibt auch hier – wie eigentlich in jedem Nationalpark – die Möglichkeit einer mehrtägigen Wanderung immer an der Küste entlang. Dabei muss man allerdings gut planen, denn manche Abschnitte sind nur bei Ebbe passierbar. Wir haben aber die schnelle Variante gewählt: Mit dem Wassertaxi ein Stück küstenaufwärts fahren und zum Asugangspunkt zurück wandern. Auch da hat man schon einen schönen Ausblick. Und wer weiß, ob wir jemals wieder einen Tag vor Weihnachten barfuß am Strand entlanglaufen…

Über Weihnachten waren wir ja dann in Westport, einem aussichtsreichen Kandidaten für die „langweiligste Stadt der Welt“. Aber das lag wohl auch an den Feiertagen. Anschließend ging’s die Westküste entlang, wo wir unter anderem die „Pancake Rocks“ besucht haben, deren Name wohl selbsterklärend ist, wenn man sich die Fotos anschaut. Sehr lustig, vor allem weil die Wissenschaft keine Ahnung hat, wie genau sich diese Dinger eigentlich so formen konnten. Dann kamen die Gletscher, die wiederum ihren Namen nicht wirklich verdient haben – „schmutzige Schneereste“ trifft’s besser. (Ich weiß, dass ich diese Infos teilweise schon geschrieben habe, ich will’s nur nochmal zusammenfassen, damit ihr die Fotos besser einordnen könnt.)

Tja, und dann kam Queenstown. Diese winzige Stadt, die so berühmt ist, dass sie in der Hauptsaison (also jetzt) aus allen Nähten platzt, weil so viele Touristen und Einheimische dort Urlaub machen wollen. Mein Reiseführer beschreibt sie als den „Abenteuerspielplatz Neuseelands“. Dort kann man wirklich alles machen, was aufregend und teuer ist: Speedboot fahren, Fallschirmspringen, Helikopterrundflüge machen und natürlich – Bungyspringen! Was viele wohl nicht wissen (ich vorher auch nicht): Das Bungyspringen wurde in den 80er Jahren in Neuseeland erfunden und erfreut sich hier deshalb größter Beliebtheit. Der erste Bungysprung erfolgte von einer alten Brücke nahe Queenstown, das bis heute als Bungyhochburg gilt. Flo hatte sich tatsächlich überlegt, von dieser Brücke zu springen (also, am Bungyseil natürlich), aber dann doch verzichtet, was mir sehr recht war. Ich hätte glaube ich nicht zuschauen können, wie er da in die Tiefe stürzt. Wir waren aber bei eben jener berühmten Brücke und haben anderen zugeschaut, die sich in die Tiefe gestürzt haben, das hat uns dann gereicht. Dabei sind es dort „nur“ 43 Meter, es gibt auch noch eine Bungystelle mit 134 Metern! Dort fällt man über acht Sekunden! Wer sich jetzt denkt: Naja, acht Sekunden…, der sollte sich mal hinstellen und acht Sekunden schreien. Ich hab’s ausprobiert, es ist lang! (Allerdings haben wir von einem, der’s gemacht hat, erfahren, dass man im Fallen gar nicht richtig schreien kann, weil einem durch den Druck einfach die Luft wegbleibt).

Langer Rede kurzer Sinn: Es ist verdammt viel los in Queenstown um diese Zeit zwischen Weihnachten und Silvester und wer nicht vorgebucht hat, steht schlecht da. Wir hatten nicht vorgebucht. Und standen schlecht da. Die nette Dame in der Infostelle in Wanaka, einem Ort in der Nähe von Queenstown, teilte uns mit: Alle Hostels ausgebucht, die Schlafsaalbetten vermutlich schon zweilagig besetzt, ein Motelzimmer für 150 Dollar wäre noch frei, auch die umliegenden Orte alle voll, vergessen Sie’s, also um diese Zeit müssen Sie eben wirklich vorbuchen (danke, wir haben’s kapiert), oder Sie gehen auf den Campingplatz, da gibt es eine Küche und Duschen, wie – kein Zelt?, naja,Sie könnten ja im Auto schlafen. An dieser Stelle möchte ich kurz erwähnen, dass wir auch auf der Südinsel wieder einen Daihatsu Sirion bekommen haben… Aber was hätten wir sonst machen sollen? Also sind wir auf den Campingplatz gefahren und haben versucht, ein möglichst neutrales Gesicht zu machen, als wir unseren Winzling zwischen die ganzen Wohnwagen und Familienzelte gestellt haben. Auf diesem Campingplatz mussten wir dann zwei Dinge feststellen: Erstens bestehen Campingküchen im Gegensatz zu Hostelküchen aus einem Herd und einer Spüle. Das war’s. Keine Töpfe, kein Geschirr, nichts. Blöd, wenn man da an eigener Ausrüstung gerade mal ein Messer und zwei Plastiklöffel mitbringt… Glücklicherweise trafen wir einen freundlichen Menschen in der Küche, der zwar mehr Zahnlücken als Zähne und ein Tshirt mit der Aufschrift „I’m not getting drunk, I’m getting awsome!“ hatte, uns aber seinen Topf (und seinen Spüllappen gleich mit dazu) lieh, so dass wir wenigstens Reis mit Fertigsoße kochen konnten. Und zweitens sind die Nächte am Lake Wanaka auch im Hochsommer bitterkalt. Blöd, wenn man da an eigener Ausrüstung gerade mal seine Fleece- und Regenjacke und null Decken mitbringt… Wir haben so gefroren! Ich hab mir irgendwann die Fleecejacke um die Füße gewickelt, mein Badehandtuch um die Beine und meine Regenjacke um den Oberkörper, aber es war trotzdem kalt. Ihr könnt euch vorstellen, was das für eine Nacht war.

Wir haben also unsere Pläne kurzerhand geändert. Eigentlich wollten wir mindestens zwei Nächte in der Region um Queenstown bleiben, aber angesichts dieser Situation haben wir die Stadt nur im Vorbeifahren abgehakt und sind vor den Menschenmassen dort regelrecht weitergeflüchtet. Nach fast vier Wochen Neuseeland sind wir es eben nicht mehr gewohnt, mehr als zehn oder zwanzig Menschen auf einmal zu sehen…

Es verschlug uns nach Cromwell, mehr ein Nothalt, weil es der erste Ort war, in dem wir überhaupt wieder ein bezahlbares Zimmer gefunden haben. Von dort ging’s weiter nach Dunedin an die Ostküste, wo wir über Silvester waren. Von der Otago-Halbinsel vor Dunedin stammen die nächsten Strandfotos, allerdings war es dort sehr windig und zum Baden viel zu kalt. Als nächstes sind wir nach Twizel gefahren und haben die Seen Lake Pukaki und Lake Tekapo angeschaut. Die sind in der Sonne wunderschön türkisfarben (Fotos kommen noch). Heute sind wir in Methven und morgen geht’s dann nach Christchurch, wo wir am 8. weiter nach Sydney fliegen.

So, damit habt ihr jetzt unsere komplette Route (für alle, die gern mit dem Finger auf der Landkarte mitfahren :-)). Und jetzt geh ich schlafen. Gute Nacht.

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Flickflops

Vor unserer Reise habe ich ein Paar ziemlich lustige Flipflops geschenkt bekommen. Wer wissen will, wo man sowas tolles findet, sollte die Leni mal nach einem gewissen Katalog fragen. Leider haben die Flipflops den hohen Belastungen einer Weltreise nicht standgehalten: ausgerechnet auf Fiji ist der Gummiriemen abgerissen. Jetzt werdet ihr zurecht sagen, dass es auf Fiji ja wohl neue zu kaufen gibt. Aber erstens nicht in jedem entlegenen Winkel von Fiji und zweitens wollte ich meine schönen Flipflops nicht wegschmeißen. Also habe ich sie mit Panzertape geflickt. Und das inzwischen an vier Stellen insgesamt siebenmal. Und so sehen sie jetzt aus. Mal schaun wie lange sie noch durchhalten, meine Flickflops.
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Frohes Neues!

Vor wenigen Minuten sind wir erfolgreich ins Jahr 2014 gerutscht. Der erste Eindruck passt schon mal, ihr koennt also beruhigt nachkommen. Oder anders gesagt: „Die Luft ist hier so rein, jaja“. Von der Terrasse unseres Hostels aus, die wir ganz fuer uns hatten, konnten wir einen schoenen Ausblick auf die Stadt Dunedin und das Feuerwerk geniessen (mit einer extra Ladung Gold und Blau fuer Leni). Angestossen haben wir mit Eistee und einem Balkongelaender. Viel mehr hatten die anderen unten in der Stadt aber wohl auch nicht, weil da Liquor-Ban-Area (=Alkoholverbot auf bestimmten oeffentlichen Bereichen) ist.

Also nochmal: A guads Neis!
Und gruesst das Jahr 2013 nochmal von uns. 😉

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Ein gutes neues Jahr!

Da wir gerade Internet haben, was leider in letzter Zeit alles andere als selbstverstaendlich ist, wuenschen wir jetzt schon allen von Herzen einen schoenen Jahreswechsel und einen guten Start ins Jahr 2014! Wer an uns denken moechte: Bei euch um 12 Uhr mittags ist bei uns um Mitternacht, da starten wir ins neue Jahr. Vielleicht koennen wir ja dann morgen schon mal berichten, wie es da so ist. 🙂

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