Kängurus!!

Von Sydney aus sind wir nun Richtung Melbourne unterwegs – 1000 km immer auf dem Highway No.1 an der Küste entlang, vom Bundesstaat New South Wales in den Bundesstaat Victoria. Wusstet ihr, dass Australien 21mal so groß wie Deutschland ist, aber nur 20 Millionen Einwohner hat? Das bedeutet: Viiiiel freies Land ohne ein einziges Haus und höchstens mal mit ein paar Kühen. Sogar an der sogenannten „dicht besiedelten“ Ost- und Südostküste gibt es nicht wirklich viele Städte. Die Menschen ballen sich in Sydney, Melbourne und vielleicht noch Canberra zusammen, das war’s. Daher sehen wir auf unseren Fahrten auch hauptsächlich Eukalyptuswälder und Stoppelfelder. (Das reimt sich immerhin.) Wir schauen, dass wir immer abwechselnd auf richtigen Campingplätzen und kostenlosen Rastplätzen übernachten, so sparen wir uns Geld. Und es reicht, wenn wir alle zwei Tage einen Stromanschluss zum Batterieaufladen haben, wir brauchen nicht so viel Strom. An den Tagen ohne externen Strom gehen wir einfach ins Bett, wenn es dunkel wird. 😉 Auf den Rastplätzen gibt es normalerweise Toiletten und zumindest einfache Waschmöglichkeiten, einen kleinen Herd haben wir eh mit drin, also alles da, was man braucht. Am ersten Abend haben wir allerdings gleich einen Rastplatz erwischt, wo um neun die Toilette zugeschlossen wurde. Da hilft dann nur noch der Busch… Allgemein ist es nicht so heiß wie befürchtet, vor allem die Nächte sind erstaunlich kühl. Ich dachte ja, wir schwitzen vier Wochen lang durchgehend, aber tagsüber ist es recht erträglich und nachts brauchen wir sogar die dicken Schlafsäcke, weil es im Auto so stark abkühlt. Aber klar, besser so als andersrum.
Gestern waren wir am Pebbly Beach, an den laut meinem Reiseführer Kängurus (von den Aussies liebevoll „roos“ genannt) kommen und sogar schwimmen gehen. Ich wollte also unbedingt dahin, schließlich sind meine beiden großen Ziele in Australien „Kängurus sehen“ und „Koalabären sehen“. Als wir dorthin kamen, sahen wir auch gleich zwei Kängurus in einiger Entfernung grasen, eines davon hatte sogar ein Junges im Beutel. Als sie uns bemerkten, hüpften sie auf uns zu (das arme Junge bekam bei jedem Aufsetzen einen ordentlichen Nasenstüber), wir wichen ihnen aber aus, weil wir die Warnschilder vom Eingang noch im Kopf hatten: Vorsicht, Kängurus sind Wildtiere, haben lange Krallen usw. Später sahen wir aber eine Gruppe von drei Kängurus und doppelt soviele Touristen außenrum. Und manche von den Touristen gingen zu den Kängurus und streichelten sie! Von wegen Wildtiere, die Kängurus hier waren ganz offensichtlich zahm! Irgendwann juckte es uns doch zu sehr, wir gingen auch zu einem der Kängurus hin – es war das kleinste, noch ein Junges – und streichelten es. Es hatte noch ein ganz weiches Babyfell, im Gegensatz zu den anderen, die deutlich struppiger aussahen. Irgendwann kniete ich so vor dem Känguru, dass mein Schatten direkt drauf fiel, und das gefiel ihm anscheinend, denn es legte sich direkt vor meine Füße und streckte sich der Länge nach aus. Wenn ich es am Hals kraulte, schmiegte es sich sogar an meine Hand wie eine Katze. Ehrlich, genau so war’s, wir haben Beweisfotos! Ins Wasser ist allerdings keines der Kängurus gegangen. Es war aber auch recht windig, vielleicht war’s ihnen zu kalt.
Und heute, in dem schönen Badeort Lakes Entrance, hat es dann auch mit dem Baden geklappt. Wobei richtiges Schwimmen wegen der starken Wellen nicht möglich war, aber Sich-gegen-die-Wellen-schmeißen ist eh viel lustiger. 😉 Die ersten Tage Australien waren also schon mal recht aufregend. Jetzt werde ich verstärkt die Mission „Koalabär“ angehen. Westlich von Melbourne gibt es einen Nationalpark, in dem man angeblich Koalabären sehen kann. Da werden wir hinfahren.
Morgen sind wir übrigens genau drei Monate unterwegs. Und in nicht mal zwei Monaten sind wir schon wieder zuhause. So schnell kann’s gehen.

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Eine Antwort zu Kängurus!!

  1. Mama sagt:

    40 Grad in Melbourne und unseren Tennisspielern zu heiß für Erfolge, sagt der Radio gerade. Puh, eure Erwartungen bezüglich der Temperaturen dürften sich wohl jetzt erfüllen. Eine funktionierende Klimaanlage im Auto, viele schattige Fleckchen unterwegs, gute Fahrt und viele Koalabären!

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